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Candidate Journey und Recruiting: Der Schlüssel zur Gen Z

Updated: 4 days ago

Die Generation Z prägt den Arbeitsmarkt der Zukunft entscheidend mit: Als digital versierte und werteorientierte Generation bringt sie frischen Wind in die Anforderungen an Arbeitgeber. Flexibilität, Authentizität und Sinnhaftigkeit stehen für sie im Mittelpunkt – sei es im Job oder schon im Bewerbungsprozess. Doch herkömmliche Recruiting-Methoden und Candidate Journeys reichen nicht aus, um die Erwartungen dieser jungen Talente zu erfüllen. Im Wettbewerb um die besten Köpfe müssen Unternehmen ihre Candidate Experience anpassen und auf die besonderen Bedürfnisse und Werte der Gen Z ausrichten.


Gen Z Team

In diesem Artikel beleuchten wir die Besonderheiten, die die Generation Z von älteren Generationen unterscheiden, ihre Anforderungen an Arbeitsplatz und -geber und geben konkrete Tipps, mit denen die Candidate Journey für das Recruiting der Gen Z optimiert wird.


Wer ist die Gen Z? Merkmale, Werte und Anforderungen an Arbeitgeber


Die Generation Z (Gen Z) umfasst Personen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden - andere Modelle verorten diese Generation zwischen 1995 und 2010. Im Gegensatz zu Millennials ist Gen Z die erste Generation, die vollständig in der digitalen Ära aufgewachsen ist und daher als „Digital Natives“ gilt. Ihre hohe Affinität zu Technologie und sozialen Medien prägt ihre Kommunikation und Informationsaufnahme: Sie sind permanent online, erwarten sofortige Antworten und Interaktionen.


Werte der Gen Z


Gen Z legt großen Wert auf Authentizität, Diversität und soziale Gerechtigkeit. Sie erwartet von Arbeitgebern, dass diese ihre Werte aktiv leben und Verantwortung übernehmen. Anders als die Generation X bevorzugt Gen Z flache Hierarchien und die Möglichkeit, an Entscheidungen teilzuhaben. Sie sucht nicht nur nach einem Job, sondern nach Sinn und einer Unternehmenskultur, die ihre Werte teilt.


Was erwartet die Gen Z von Arbeitgebern, Arbeitsplätzen und ihrem Job?


In Bezug auf Arbeitsmodelle bevorzugt Gen Z Flexibilität, etwa in Form von hybriden Arbeitsmodellen, die Büroarbeit und Remote-Arbeit kombinieren, oder flexiblen Arbeitszeitmodellen. Sie legt großen Wert auf Effizienz, Transparenz und eine unkomplizierte, persönliche Kommunikation. Zudem will sie nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit. Aber: Gerade in unsicheren Zeiten bleibt das Gehalt auch für die Gen Z das wichtigste Kriterium zur Bewertung eines Arbeitsplatzes. 



Die optimale Candidate-Journey im Gen Z Recruiting


Unternehmen, die auch zukünftig attraktiv für junge Talente bleiben wollen, müssen ihren Recruiting-Prozess und die Candidate Journey gezielt auf die Bedürfnisse der Gen Z ausrichten. Schnelligkeit, Digitalisierung und Transparenz sind dabei entscheidend. Die Generation Z stellt bereits einen wachsenden Anteil der Arbeitskräfte dar und wird in den kommenden Jahren noch wichtiger. 


Recap: Was ist die Candidate Journey?


Die Candidate Journey beschreibt den gesamten Weg, den potenzielle Kandidat*innen von der ersten Wahrnehmung eines Unternehmens bis zur Vertragsunterzeichnung durchlaufen. Sie umfasst alle Berührungspunkte – von der Stellenausschreibung über die Bewerbung bis hin zum Onboarding.


1. Phase 1: Awareness, Consideration & Interest


In den Phasen Awareness, Interest und Consideration wird das Interesse potenzieller Talente – insbesondere der Gen Z – geweckt. In der Awareness-Phase geht es darum, die Aufmerksamkeit auf das Unternehmen als Arbeitgeber zu lenken. Die Interest-Phase weckt Neugier auf die Unternehmenskultur und Karrieremöglichkeiten, während in der Consideration-Phase die Bewertung des Unternehmens als Arbeitgeber durch die Kandidat*innen erfolgt.


7 Tipps für die Stellenanzeige:


  • Konkrete und vollständige Aufgabenbeschreibung: Die Stellenanzeige sollte alle relevanten Informationen zu Anforderungen, Aufgaben und Erwartungen an die Rolle enthalten. Diese sollten sich nicht hinter vagen Formulierungen verstecken, sondern leicht verständlich und präzise beschrieben werden. 


  • Perspektive: Gen Z möchte sich persönlich weiterentwickeln. In der Stellenanzeige sollten deshalb sowohl die Vision des Unternehmens sowie individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. Weiterbildungsbudget, interne Akademie, usw.) sowie mögliche Entwicklungsstufen der Rolle nicht fehlen. 


  • Klare Gehaltsangaben oder Gehaltsspannen: Die Gehaltsangabe hat einen signifikanten Einfluss auf die Bewerbungsquote: Für 80% sind Gehaltsangaben die wichtigste Information einer Stellenangabe und erhöhen die Wahrscheinlichkeit ihrer Bewerbung.* Zudem kann die Gehaltsangabe sowohl Arbeitnehmenden als auch Arbeitgebenden Zeit sparen und die Employer Brand stärken. 


  • Sicherheit: Auch wenn Jobhopping immer beliebter wird, legt Gen Z großen Wert auf ein sicheres Arbeitsverhältnis. In der Stellenanzeige sollten Informationen zur Dauer der Probezeit und je nach Branche oder Unternehmensgröße auch zur wirtschaftlichen Lage nicht fehlen. In der Startup-Szene hat es sich beispielsweise bewährt, Informationen zur Finanzierung oder dem Runway in Stellenanzeigen anzugeben. 


  • Erwartungshaltung managen: Gen Z legt Wert auf einen transparenten und unkomplizierten Bewerbungsprozess. Sowohl die angeforderten Bewerbungsunterlagen, sowie die nächsten Schritte sollten deshalb bereits in der Stellenanzeige kommuniziert werden - bestenfalls direkt mit einem zeitlichen Rahmen. 


  • Kontaktperson angeben: Gen Z legt Wert auf Personalisierung und Interaktion. Es empfiehlt sich daher, sowohl für Rückfragen als auch zur Ansprache in der Bewerbung eine Kontaktperson anzugeben.  


  • Mobile First: Gen Z ist immer online - zumeist auf ihrem Smartphone. Jede Stellenanzeige auf der eigenen Website sollte deshalb für mobile Endgeräte optimiert werden. Die meisten Jobplattformen haben diese Optimierung bereits vorgenommen. 



4 Tipps für die Employer Brand:


  • Transparenz und Authentizität: Gen Z will mehr als nur Geld verdienen. Für sie sind Unternehmenskultur, Werte sowie das Team ein entscheidender Faktor. Über den Aufbau einer Employer Brand sollten authentische Einblicke in das Unternehmen ermöglicht werden - idealerweise auf die Bedürfnisse von Gen Z angepasst im Videoformat. So kann die Chance einer Bewerbung deutlich gesteigert werden. 


  • Sinn stiften: Mehr denn je sucht die Gen Z nach Sinn im Job. Sie möchte die Welt positiv beeinflussen - auch mit ihrer Arbeitskraft. Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit sollte deshalb in der Employer Brand und im Recruiting mitgedacht werden, um potenziellen Kandidat*innen ihre Wirkungsmöglichkeiten aufzuzeigen. 


  • Präsenz zeigen: Gen Z revolutioniert das Suchverhalten. Statt Google suchen sie auf TikTok oder YouTube nach relevanten Inhalten. Unternehmen sollten auf diesen Kanälen präsent sein und auch ihre Employer Brand sowie Stellenanzeigen auf diese Kanäle ausweiten. 


  • Feedback ernst nehmen: Gen Z liebt unabhängige Bewertungsplattformen wie kununu. Es empfiehlt sich, das Unternehmensprofil zu pflegen und auf Bewertungen - sowohl positive als auch negative - zu reagieren. Das untermauert den konstruktiven Umgang mit Feedback und die Lernbereitschaft. 


2. Phase 2: Die Bewerbung


Die Bewerbung ist eine entscheidende Phase der Candidate Journey, in der Unternehmen ihre digitale Expertise unter Beweis stellen müssen. Gen Z bevorzugt einen schnellen, benutzerfreundlichen Bewerbungsprozess.


  • Benutzerfreundlichkeit und schnelle Bewerbung: Idealerweise können sich Gen Z Talente direkt via Smartphone bewerben. Noch idealer gelingt dies via One-Click-Bewerbung. Studien zeigen, dass die Mehrheit der Gen Z Talente 15 Minuten für die maximale Länge einer Bewerbung hält.** Lange und komplizierte Bewerbungsformulare schrecken ab. 


  • Angeforderte Unterlagen: Immer mehr Bewerbende lehnen ein obligatorisches Anschreiben ab. Je nach zu besetzender Position sollten Unternehmen evaluieren, ob ein Anschreiben nötig ist oder es Alternativen gibt. Immer populärer ist beispielsweise ein kurzer Absatz zur Motivation im Lebenslauf. 


  • Echtzeit-Status Updates: Gen Z legt großen Wert auf regelmäßige Updates hinsichtlich ihres Bewerbungsstatus. Die Einbindung einer Statusanzeige in die Bewerbungsmaske oder automatisierte E-Mail-Updates können diesem Wunsch entgegenkommen. 



3. Phase 3: Der Auswahlprozess


Der Auswahlprozess entscheidet, ob sich eine Bewerbung in eine Einstellung umwandelt. Für die Gen Z sind Transparenz und Schnelligkeit von entscheidender Bedeutung.


3 Tipps für Kommunikation mit Bewerbenden:


  • Schnelligkeit: Gen Z ist sofortiges Feedback gewohnt. Regelmäßige und zeitnahe Updates sind daher unerlässlich.


  • Wertschätzendes Feedback: Auch bei einer Absage erwartet Gen Z transparentes und respektvolles Feedback.


  • Individualisierte Kommunikation: Standardisierte Nachrichten wirken unpersönlich und abschreckend. Personalisierte E-Mails, die Bezug auf die Bewerbung nehmen, zeigen Wertschätzung.


3 Tipps für Gespräch und Assessment:


  • Flexibilität: Digitale Gespräche bieten mehr räumliche und zeitliche Flexibilität.


  • Interaktivität: Statt traditioneller Assessment-Center können interaktive Formate wie Gamification-Tests oder Quiz die Bewerber*innen sowohl testen als auch unterhalten.


  • Dialog auf Augenhöhe: Gen Z schätzt offene Kommunikation und möchte in den Auswahlprozess eingebunden werden.



4. Phase: Anstellung und Onboarding-Prozess


Für Gen Z ist der Onboarding-Prozess besonders wichtig. Ein strukturierter und digital unterstützter Einstieg in das Unternehmen ist entscheidend, um langfristig zu binden.


4 Tipps für das Onboarding:


  • Digitale Unterstützung: Gen Z schätzt moderne Onboarding-Tools, die eine schnelle und effiziente Einarbeitung ermöglichen.


  • Strukturierte Integration: Ein klar definierter Onboarding-Prozess mit Schulungen und Mentorings stärkt die emotionale Bindung an das Unternehmen.


  • Vertrauen aufbauen: Klare Kommunikation und transparente Prozesse helfen Gen Z, sich schnell wohlzufühlen.


  • Job Shadowing: Interaktive Formate wie Job Shadowing bieten Gen Z die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen kennenzulernen und ein besseres Verständnis für die Arbeitsprozesse zu entwickeln.



Fazit: Warum die Candidate Journey für Gen Z entscheidend ist


Die Generation Z erfordert eine maßgeschneiderte Candidate Journey, die ihre digitalen Erwartungen und Werte widerspiegelt. Unternehmen, die transparente Kommunikation, Flexibilität und innovative Ansätze bieten, können die Generation Z gewinnen und langfristig binden. Die Optimierung der Candidate Journey ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.




Über GoodJobs 


GoodJobs ist Deutschlands größte Plattform für Jobs mit Sinn. Ihre Vision ist eine Welt, in der die motiviertesten Talente für die Organisationen arbeiten, die die Welt nachweislich nachhaltiger machen. Mit dem transparenten Auswahlprozess für Organisationen, hilft GoodJobs Jobsuchenden dabei, Arbeitgeber*innen mit denselben Werten und Zielen zu finden. 


Arbeitgebende begleitet GoodJobs beim Recruiting motivierter Talente, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren - vom Employer Branding bis zur erfolgreichen Einstellung. 




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Quellen


* Stepstone (2023). Stellenangebote mit Gehaltsangabe: Zwei Jahre Gehaltsprognosen bei Stepstone. Verfügbar hier. Abgerufen am 18.12.2024. 


** Totalent (2022). 10 surprising insights for recruiting Generation Z (Gen Z). Verfügbar hier. Abgerufen am 18.12.2024.

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